Gega Paksashvili, Satisfaction, Acrylic, marker on canvas, 138×194 cm, 2021

Vernissage – Dienstag, 13. 6., ab 18 Uhr, mit multimedialen Werken von Gega Paksashvili, Kristina Bajilo, Alina Panasenko, Mensud Kečo, Esad Puzić, Gordana Novaković, Rastko Novaković & Beatričė Bukantytė, und Armine Vosganian, sowie eines Romanfragments von Aka Mortschiladze (vorgetragen von Irakli
Rukhadze), mit Eröffnungskonzert (Grigor Asmaryan, Artur Kurghinyan)

2. Konzert, Mittwoch, 14.6., ab 19:00
(Musik aus Georgien und Armenien, mit Tamara Meschwelischwili, Violine und Gesang; Paul Gurti, Klavier; Dali Zimmermann, Gesang; Artur Kurghinyan, Violine; Grigori Meschwelischwili, Grigor Asmaryan, & Sophie Batlidze, Klavier)

3. Konzert, Donnerstag, 15.6., ab 19:00 (Deutsche Komponisten, mit Max-Bruch-Trio: Grigor Asmaryan, Jörg Lieser, Marlene Simmendinger).

Dauer der Ausstellung: 13. Juni 2023 – 11. Juli 2023 Johannisstrasse 3A, 66111 Saarbrücken

Eröffnungsabend, 13. Juni, mit Grigor Asmaryan & Artur Kurghinyan (Klavier/Violine)

Gallery Puzić veranstaltet eine grosse Vernissage mit multimedialen Werken verschiedener Künstler:innen aus dem Osten Europas ein, verbunden mit einem dreitägigen Musikfestival, das jeweils abends am 13., 14. & 15. Juni in den Räumen der Galerie stattfindet.


Im Osten nichts Neues setzt ein Ausrufezeichen hinter die Fragen „Wo ist Heimat,“ „Wo ist der Krieg,“ „Welche rote Linie zieht sich durch die Geschichte der Völker,“ „Was ist ein Migrationshintergrund,“ „Gibt es eine Sprache der Sonne“, „Was bedeutet es, Krieg zu erleben“…

Die vielfältigen Werke und Performances dieses künstlerischen Experiments der Galerie fordern dazu auf, menschliche Sprachen und Ausdrucksformen in jedweder Hinsicht auf ihre Möglichkeiten und Grenzen zu hinterfragen, um gerade den scheinbaren Widerspruch (der Osten des Westens?) zu überwinden, der uns bei Verständigungen und Übersetzungen, also dem Miss-Verstehen – Walter Benjamin sprach einmal von der Aufgabe des Übersetzers – immer wieder entgegenleuchtet.



Der vor kurzem verstorbene bosnische Schriftsteller Dževad Karahasan schrieb, während der Belagerung Sarajevos und bevor die Stadt in weiten Teilen zerstört wurde: „Ich verstummte und verspürte eine wahnsinnige Kälte, wahrscheinlich hatte etwas in mir begriffen, dass eine Welt ausgelöscht worden war, die einzige, die ich gekannt und bewohnt hatte“ (Der Trost des Nachthimmels).

Im Osten nichts Neues erinnert an das angegriffene, verstörte Gedächtnis, aber auch an umut (Hoffnung), vielleicht an Trost sowie makabre Anwandlungen und schwarzen Humor, Überlebenswillen. Die ausgestellten Werke, insbesondere die Serie „Gelb“ von Gega Paksashvili, sprechen uns an mit ihrer eigenen Sprache; die Fotografien, Grafikdrucke, Gemälde und Objekte von Kristina Bajilo, Alina Panasenko, Mensud Kečo, und Esad Puzić werden ergänzt durch die Medien-
Installation von Gordana Novaković.

Irakli Rukhadze Gordana Novaković

Eine Lesung aus Aka Mortschiladzes Roman Die Hunde der Paliaschwilistraße (übersetzt von Irakli Rukhadze) ist ebenso Teil der Eröffnung wie das aussergewöhnliche Musikkonzert-Programm, gestaltet und geleitet von Grigor Asmaryan mit Gastmusiker:innen.

Zur Finissage am 9. Juli wird die Galerie dann eine Film Vorführung anbieten, moit anschliessender Diskussion mit dem Publikum. Es wird gezeigt:

Wormwood Maria, von Rastko Novaković & Beatričė Bukantytė (in Litauen gedreht),

zusammen mit zwei Kurzfilmen – Martian, Jupiterian – aus dem grösseren multimedialen Projekt Into myPlanet der transrealistischen Künstlerin Armine Vosganian.



Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Credits: Photography by Gerhard Schaal & Johannes Birringer (c) 2023